Neunte Klassen besuchen Gedenkstätte Bergen-Belsen

Zu einer umfassenden politischen Bildung gehört an der Oberschule Westercelle der Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen.



Daher fuhren die neunten Klassen auch in diesem Jahr an den Ort, an dem sich während des Zweiten Weltkriegs unvorstellbare Grausamkeiten zugetragen haben. So soll das, was in Deutschlands dunkelstem Kapitel geschah, für die Schülerinnen und Schüler zumindest ein bisschen begreifbarer gemacht werden.

Dazu hielt ein Mitarbeiter der Gedenkstätte zu Beginn einen ausführlichen und informativen Vortrag über die Entwicklung des Lagers Bergen-Belsen, bei dem die Schüler mit Fragen über die deutsche Geschichte einbezogen wurden und ihre Kenntnisse aus dem Geschichtsunterricht einbringen konnten.

Anschließend fuhren die Gruppen zu der Rampe, an der die Gefangenen damals mit dem Zug ankamen. Allein die Fahrt war für die Häftlinge eine kaum vorstellbare Tortur: Der Weg von Auschwitz nach Bergen-Belsen dauerte etwa zwei Wochen, Dutzende Menschen wurden in die Waggons gepfercht, es gab weder Verpflegung noch sanitäre Anlagen. Als die Schülerinnen und Schüler einen dort ausgestellten Waggon betraten, merkte jeder schnell, wie unangenehm es ist, auch nur kurz in dem stickigen und engen Raum zu stehen.

Danach wurde den Klassen ein Interview mit einer Zeitzeugin gezeigt, die als Kind den Naziterror erlebte. Im Dokumentationszentrum konnten sich die Klassen anschließend Ausstellungsstücke wie Habseligkeiten der Gefangenen, Schriftstücke, Fotos und auch Filme über das Konzentrationslager Bergen-Belsen ansehen, die die damalige Situation veranschaulichten.

Abschließend machten die Klassen einen kurzen Rundgang durch das ehemalige Lager, das heute ein bewaldeter Friedhof ist, auf dem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten sowie Inhaftierte aus Konzentrationslagern in Massengräber begraben sind. Auch ein Gedenkstein für Anne Frank befindet sich hier.
Nach dem Besuch in Bergen-Belsen waren die Schüler sichtlich betroffen. Die Gedenkstätte trägt dazu bei, die Folgen von Diktatur und Terror zu veranschaulichen, und hat damit einen nachhaltigen Eindruck bei den Schülern hinterlassen, der sie hoffentlich bewegt, ihre Verantwortung für eine freie demokratische Gesellschaft ohne Vorurteile und Menschenverachtung zu erkennen und in Zukunft wahrzunehmen.

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