Schüleraustausch Celle-Kiew 2015
Kiew – Geschichte der Stadt
Kiew ist die heutige Hauptstadt der Ukraine. Laut einer alten Sage wurde Kiew von 4 Geschwistern (3 Brüdern und einer Schwester) im Jahre 482 gegründet. Damit ist Kiew über 1500 Jahre alt. Die Geschwister errichteten eine Festung, die sie nach dem ältesten Bruder Kij benannten. Doch die Bibel berichtet, dass bereits zur Zeit Jesus der Apostel Andreas ein Kreuz am nach ihm benannten Andreasabstieg aufstellte. Kiew wurde zur Hauptstadt der Ukraine, wegen den guten Handelswegen und der zentralen Lage in Europa. Für den großen Handel war Kiew ein verkehrsgünstiger Stützpunkt des Nah- und Fernhandels. Um das Jahre 1000 wurde das griechisch-orthodoxe Christentum zur Staatsreligion. Rund 51 Jahre später wurde das berühmte Höhlenkloster gegründet. Dieses ist heute eine sehr beliebte Attraktion Kiews. Somit bekam Kiew die geistige Führungsrolle der osteuropäischen Christenheit. 400 Kirchen waren bis zu diesem Zeitpunkt schon errichtet worden. Und rund 100 000 Einwohnern standen diesen zur Verfügung. Schon oft wurde Kiew zerstört. Die erste Zerstörung war 1240. Unter der Stalinherrschaft von 1934-1937 wurden 100 Kirchen und Klöster abgerissen. 1932-1933 verhungerte ¼ der Landesbevölkerung. Auch im 2. Weltkrieg wurde Kiew erneut zerstört. Am 21.November 2013 begannen die Proteste gegen den Präsidenten Janukowytsch. Hierbei ging es darum, dass die Regierung ein Abkommen mit der EU nicht unterschrieben hatte. Die Proteste verschwanden im Chaos. Viel Gewalt führte zu Toten, sowohl auf der Seite der Demonstrierenden als auch auf der Seite der Polizisten und der Soldaten. Die momentane Lage in Kiew ist jedoch ruhig. Kiew ist eine Stadt mit viel Geschichte, die auf jeden Fall sehenswert ist.
Kiewer Sophienkathedrale
Die Sophienkathedrale in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist ein Meisterwerk der christlichen Baukunst. Der Bau der Kathedrale begann 1036 und sie wurde nach byzantinischen Vorbild(spezielles Kunstschaffen vom 4. bis ins 15. Jahrhundert im Orient, Balkan, Kaukasus, usw.) speziell nach dem der Hagia Sophia in Konstantinopel errichtet, welche ja ursprünglich auch als christliche Kirche erbaut wurde. Der ursprüngliche Bau im 11. Jahrhundert war bereits prachtvoll und maß knapp 40m Länge, 55m Breite und knapp 30m Höhe. 1990 wurde sie in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen und 2007 zu einem der Sieben Weltwunder erklärt. Ein Sprichwort sagt: Wer die Sophienkathedrale nicht gesehen hat, hat Kiew nie richtig kennengelernt.
Bedeutung der Sophienkathedrale
Mit ihren sieben Kuppeln und dem fünfschiffigen Innenraum dient sie als Hauptkathedrale der Kiewer Rus, einem Großreich, das heute als Vorgänger der Staaten Russland, Weißrussland und Ukraine gilt. Sie sollte von der Weisheit des Christentums, daher auch Sophia, die Weise, als Namenspatronin, und der politischen Macht der Russen zeigen. In der gewaltigen Sophienkathedrale wurden Könige gekrönt und bestattet und Staatsgäste empfangen. Die erste Bibliothek Kiews befand sich auch in der Sophienkathedrale. Weltweit einzigartige 3.000m2 Fresken (Form der Wandmalerei) und 260m2 Mosaiken in 177 Farbtönen können in der Sophienkathedrale bestaunt werden, von denen die berühmtesten die 6m hohe „Betende Gottesmutter" und der „Pantokrator" sind. Weitere Werkezeigen Bibelszenen, die 12 Apostel, Kirchenoberhäupter und Soldaten. Der Hauptraum ist durch eine pompöse goldene Ikonenwand geschmückt, von denen nur noch wenige Originale erhalten sind. Um ihrer Funktion als Museum gerecht zu werden, können im zweiten Stock weitere Mosaike und Fresken aus dem 12. Jahrhundert von der Michaelskathedrale und eine 13 Tonnen schwere Bronze Glocke aus dem Jahr 1705 besichtigt werden. Auch ein Modell von Kiew aus dem Mittelalter ist hier ausgestellt.
NSK Olimijsky
Der Nazionalnyj spotywnyj komplex (NSK) Olimpijskyj besser bekannt unter dem Namen Olympiastadion Kiew, ist das Nationalstadion der Ukraine und steht in der Hauptstadt Kiew. Im Jahre 1914 lagen die ersten Anfänge des Stadions, wo es schon die Pläne für die Veranstaltungsstätte gab. Diese wurden aber wegen des ersten Weltkrieges nicht umgesetzt. Am 12. August 1923 wurde das „Rote Stadion Leo Trotzki“ fertiggestellt und eröffnet. Wegen Konstruktionsfehlern entschied man sich ein neues Stadionzu bauen. Die Bauarbeiten begangen 1936 an der Stelle der alten Sportstätte. Das Stadion sollte mit 50.000 Plätzen am 22. Juni 1941 eröffnet werden, dies wurde aber vom Deutsch-Sowjetischem Krieg verhindert und wurde sieben Jahre später 1948 eröffnet. 1966 entschied sich der Staat das Stadion mit einem zweiten Tribünenrang auf 100.000 Plätze zu erweitern. Dies dauerte 2 Jahre und wurde 1968 fertiggestellt. Dazu wurden Tennis-, Volleyball-, Handball- und Fußballplätze angelegt. Für Trainingszwecke gab es sogar eine Sprungschanze im Sportkomplex. Dies wurde in den 1990er Jahren baufällig und 2004 abgerissen. Für das Fußballturnier der olympischen Spiele 1980 wurde das Stadion modernisiert. Eine weitere Sanierung erfolgte 1997 nach den FIFA Richtlinien, wo die Leichtathletikanlage erneuert wurde und die Sitzbänke auf den Rängen in Kunststoff-Einzelsitze ersetzt wurden. Dadurch verlor das Stadion rund 20.000 Sitzplätze. In diesem Stadion werden Heimspiele von der Ukrainischen Fußballnationalmannschaft und von dem Verein Dynamo Kiew genutzt. Dort wurden Veranstaltungen wie die Olympischen Sommerspiele 1980 (Fußball), das Pokalfinale der Ukrainischen Liga 1992-2007, 2012, sowie die Fußball-Europameisterschaft 2012 ausgetragen.
Tschernobyl
Am 26. April 1986 ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl in Block 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl. Eine unkontrollierte Leistungssteigerung führte zu der Explosion des Reaktors. Innerhalb der ersten 10 Tage wurde eine große Verbreitung von mehreren Trillionen radioaktiven Stoffen freigesetzt. Darauf folgten radioaktive Niederschläge, wovon besonders die nordöstlichen Regionen betroffen waren. Auch viele andere Länder waren betroffen. Es wurden rund 600.000 Menschen einer starken Strahlung ausgesetzt. Von den Helfern sind heute noch ca. 125.000 schwer erkrankt. Das nahe Umfeld des Vorfalls ähnelte einer Geisterstadt. Dennoch leben in diesem Umfeld ca. 400 Menschen in den zerfallenen Gebäuden (früher 14.000 Menschen) die sich weigerten ihre bekannte Umgebung zu verlassen. Ein gefahrloses Leben soll erst in mehreren tausend Jahren wieder möglich sein.
Das Tschernobyl Museum
Das Tschernobyl Museum wurde errichtet um die Gefallenen und Kranken zu ehren die an dem Unglückstag gestorben sind oder an den Folgen der nachwirkenden Radioaktivität, bleibende Schäden davon getragen haben. In der Eingangshalle isteine Austeilung von dem japanischen Atomunglück zu sehen. Die Japaner haben damals nach dem Tschernobyl Unglück die Ukraine finanziell unterstützt. Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Durch einen Stromausfall wurde das Kühlsystem unterbrochen und dadurch wurde der Reaktor überhitzt und geriet in Brand. In dem Museum ist eine Reaktor Platte auf dem Boden angebracht in Original Größe aber nicht aus dem Original Material. An der Wand hängen Bilder der verstorbenen Kinder der Katastrophe, in weiteren Räumen sieht man die gefallenen Mitarbeiter, Bewohner der Stadt und Dörfer und Helfer. Wen man eine Treppe hoch zu den Besichtigungsräumen geht hängen an der Decke die Namen von den betroffenen Dörfern doch wen man die Treppe wieder hinunter geht sieht man all diese Schilder durchgestrichen und einem wird bewusst das die Dörfer tot oder von der Radioaktivität beeinträchtigt sind. Uns wurde erzählt, dass nach der Nuklearkatastrophe die Wälder und die Umgebung von Tschernobyl rot wurden. Ein Film zeigte uns wie die Stadt aussieht: „Ausgestorben, rot und tot“. Manche Leute sind zurückgekehrt da sie sonst nichts hatten, doch sie hatten kein langes Leben. Die radioaktive Strahlung ist noch immer in den Böden, der Umgebung.
Anmerkungen:
Seit nunmehr 22 Jahren besteht der Schüleraustausch mit der Schule Nr. 124 in Kiew. Die Austauschbegegnungen finden jährlich im Wechsel statt und sind seitdem ununterbrochen. Zum Jahresbeginn war es noch nicht klar, ob die Schüleraustauschfahrt 2015 nach Kiew wegen des Konflikts in der Ostukraine stattfinden wird. Das Auswärtige Amt und die Koordinatorin in Kiew, mit denen wir im ständigen Kontakt waren bestätigten, dass die Lage in Kiew stabil und sicher ist. So entschieden wir uns mit einer kleinen Gruppe nach Kiew zu reisen. Vor Ort in Kiew bedankte sich die Schulleiterin der Schule Nr. 124 Frau Galina Kotscher in der Begrüßungsfeier bei unseren Schülern, Schülerinnen und deren Eltern, dass sie am Austausch teilnehmen/teilnehmen dürfen, zudem sei unser Kommen für die Schulgemeinschaft ein positives und gutes Zeichen in diesen schwierigen Zeiten der Ukraine.
Ein Dank geht auch an die Stiftung West-Östliche Begegnungen in Berlin (www.stiftung-woeb.de), die unseren Austausch, wie in vielen Jahren zuvor, finanziell unterstützt.
Ein Schüler-/Elternabend wird im Herbst 2015 stattfinden (Terminwird noch bekannt gegeben). Wir werden den Schüleraustausch Celle-Kiew 2015 in „Worten und Bildern“ vorstellen. Eingeladen sind vorab alle Teilnehmer dieser Austauschbegegnung mit deren Eltern und interessierte Schüler mit Eltern, die am kommenden Austausch teilnehmen möchten.