RathausZu Besuch in Schweden

Vom 24. bis zum 30.September besuchten Frau Zuch und Herr Lange zusammen mit 4 Schülern im Rahmen des „Erasmus+“-Projekts unsere Austauschschule in Surahammar in Schweden. Ein Filmprojekt zu Aspekten (auch länderübergreifender) Ausbildungsbewerbungen und Bewerbergesprächen stand im Fokus dieses Besuches.


Die Tagesberichte, die die Schüler über den aufregenden und interessanten Austausch verfasst haben, finden Sie hier:

{ title="Sonntag, 24.09.2017"}
Am Sonntag sind wir am frühen Morgen um 3:30 Uhr nach Hannover zum Flughafen gefahren und haben uns dort mit Herrn Lange und Frau Zuch getroffen. Wir haben eingecheckt, um rechtzeitig 6.10 Uhr beim Boarding zu sein. Zirka 45 Minuten dauerte der Lufthansaflug nach München, von wo unser Flieger nach Stockholm in Schweden startete. Es gab einen kleinen Snack, ich wählte ein Salamisandwich, hatte aber auch noch Verpflegung von Zuhause dabei. Mit dem Bus Nummer 3053 fuhren wir nach Västeras, wo uns unsere Gasteltern abholten.

{ title="Montag, 25.09.2017"}
Am Montag sind wir, mein Gastbruder Melker und ich, um 8:00 Uhr in die Hammarskolan gegangen. Wir trafen uns im Schulrestaurant, wo uns die Schulleiterin begrüßte. Dann ging es mit einer ersten Kennenlernaktion los. Das Speedbuddying begann. Zu vorgegebenen Fragen saßen sich jeweils zwei Austauschschüler an einer langen Tafel gegenüber, alle zwei M"}
inuten wechselte man den Gesprächspartner. So konnten wir in kürzester Zeit viele Mitschüler im Projekt kennenlernen. Alles lief natürlich in englischer Sprache.
Kontaktaufnahme
Danach haben wir in kleinen Gruppen eine Schulbesichtigung gemacht. Die Schweden stellten uns ihre Schule vor. Wir sahen den Chemieraum, den Physikraum und die Musikräume und auch die normalen Klassenräume. Mir ist aufgefallen, dass die Klassenräume kleiner sind und der Gebrauch von Smartphones ist erlaubt. Die Schüler haben uns berichtet, dass sie das Schulgelände während des Schultages verlassen dürfen und es fiel mir auf, dass sie ihre Lehrer mit Vornamen ansprechen. Schwedische Schüler bringen auch gar kein Matrial mit in die Schule. Sie bekommen vom Stift über das Blatt bis zum Buch alles in der Schule.
Die Projektarbeit für unser Projekt „Being a European: Find your way to the future – school, job and life in Europe konnte nun beginnen. Wir haben von Andreas (das ist ein schwedischer Lehrer) eine Einführung zum Thema „Filmen mit dem Ipad“ erhalten und begannen, in gemischten Gruppen mit Schülern aus verschiedenen Ländern einen Film zu planen. Der Film sollte ein gutes Beispiel für ein Job-Interview oder Tipps für so ein Bewerbungsgespräch enthalten. Wir haben das Storyborad gestaltet. In meiner Gruppe waren Melker (Schweden), Nikki (aus den Niederlanden), Kasja (Schweden) und ich (aus Deutschland).Um 11:00Uhr sind wir dann zur Mittagspause gegangen, wo wir Nudeln und Salat aßen. Nachmittags stand schwedischer Unterricht auf dem Plan. Zuerst sahen wir eine Stunde Schwedisch, dann war eine Stunde Deutsch zu erleben. Das Thema war „ Das Wetter“ Ich habe mich am Unterricht beteiligt, indem ich etwas aus Deutschland erzählte. Mir ist aufgefallen, dass es im Unterricht viel lockerer und weniger streng zugeht. Um 13:00Uhr war Schluss. Dann hatten wir 3 Stunden Freizeit und haben uns um 16:00 Uhr zum Kanufahren wiedergetroffen. Meine Partner im Boot waren Nikos (aus Griechenland) und mein Gastbruder Melker. An dem Stand, zu dem wir gut eine Stunde Grillabendunterwegs waren, haben wir Hotdogs und Hamburger gegrillt. Wir haben den Sonnenuntergang betrachtet, Volleyball und Fußball gespielt und konnten uns richtig gut in die schwedische Lebensart versetzen.
Heute habe ich gelernt, dass es in anderen Schulen andere Regeln gibt. Ich habe gemerkt, dass ich mich zwar überwinden muss, aber ich doch noch besser Englisch lernen will, damit ich mich leichter unterhalten kann. Eine Fremdsprache ist auch für eine erfolgreiche Bewerbung in vielen Berufen Voraussetzung.

Jannis Saegert, Klasse 8d

{ title="Dienstag, 26.09.2017"}
Der Tag begann um 8 Uhr in der Schule. Nach der Ankunft fuhr meine Gruppe direkt zum Unternehmen ABB. ABB heißt ausgeschrieben Asean Brown Boveri. Die zweite Gruppe besuchte gleichzeitig die größte und älteste Schule in Västeras. Die Firma ABB ist ein weltweites Technologieunternehmen, das besonders mit seinen Entwicklungen im Bereich Roboter bekannt ist. Sie stellt aber auch Schaltanlagen her und hat eine lange Tradition in der Herstellung von Zulieferteilen für die Eisenbahn. Wir hörten einen Vortrag in englischer Sprache, den drei junge Mitarbeiterinnen über Bewerbungsvorrausetzungen und das Bewerbungsverfahren hielten. Es wurde uns auch erklärt, was die Fika ist. Das ist eine Kaffee- und Kuchenpause. Die ist sehr gut für das kollegiale Verhältnis zwischen den Mitarbeitern. Für uns gab es auch eine Fika mit informellen Gesprächen! Nachdem wir uns dann Gedanken darüber gemacht hatte, welche Stärken und Schwächen wir in einem Vorstellungsgespräch von uns vorstellen würden, konnten noch Fragen gestellt werden.

Anschließend an den Besuch bei ABB zeigte mir mein Austauschschüler die Stadt. Am interessantesten fand ich das riesige Einkaufszentrum Igor und auch die Kathedrale von Västeras. Die Besichtigung der großen Kathedrale gehörte auch zum Tagesprogramm und wir hörten staunend, wie viele reiche Schweden sich hier hatten begraben lassen. Unser nächster Programmpunkt war der Besuch der größten Schule in Västeras, wo wir zuerst Mittag aßen. Ich hatte Reis mit Hähnchencurry und Salat. Interessant war, dass vor der Geschirrabgabe eine Tafel hing, an der jeden Tag aufgeschrieben wird, wie viel Essen entsorgt werden muss. Ziel ist es, dass möglichst wenig Nahrungsmittel weggeworfen werden Rudbeck heißt diese Schule zu der die meisten Schüler aus der Hammarskolan nach ihrem Abschluss gehen, um dort Abitur oder einen anderen Abschluss zu erwerben, der ihnen ermöglicht, zu studieren oder zu arbeiten. Danach besichtigten wir die Schule und ihre vielen Gebäude, die in mehreren Straßen verteilt waren. Die Führung wurde durch drei Schüler der Rudbeck durchgeführt und sie zeigten uns zuerst die uralte Schularrestzelle, die in einem kleinen Nebengebäude untergebracht war. Natürlich kann so ein „Schülergefängnis“ heute nicht mehr benutzt werden, aber wir sind einmal in das kleine Kellerverlies gestiegen und waren froh, dass die Tür oben nicht abgeschlossen wurde. Die Führung ging im Hauptgebäude weiter, wo uns unser Schülerguide die verschiedenen Bildungsmöglichkeiten erklärte, die große Halle mit den drei Galerien war beeindruckend. Die Rudbeck verfügt auch über ein Museum für Biologie, das wir
Bombardier Schwedengemeinsam besuchten. Eine große Sammlung ausgestopfter Tiere und Skelette eröffnete sich uns in dieser Sammlung. Die zweite Gruppe hatte die Rudbeck bereits am Vormittag besucht. Sie verbrachte den Nachmittag beim Transportbauunternehmen Bombardier.

Gegen 16 Uhr war der offizielle Teil des Tages absolviert und der Bus fuhr uns zurück nach Surahammar oder direkt wieder zu unseren Familien.

Ich habe heute gelernt, dass auch ich ein Bewerbungsgespräch gut vorbereiten kann, dass das Gespräch echt wichtig ist. Ich habe drei Mitarbeiterinnen von ABB kennengelernt, die aus verschiedenen Ländern kamen. Tja! Vielleicht arbeite ich eines Tages auch mal irgendwo außerhalb Deutschlands in Europa.

Elias Söllner, 8a

{ title="Mittwoch, 27.09.2017"}
Am Mittwoch haben wir uns wie besprochen um 8 Uhr vor dem Stadhus, dem Rathaus von Surahammar getroffen. Dort wurde uns im Rathaus vom Bürgermeister etwas über die Gemeinde Surahammar erzählt und warum sie in Schweden berühmt geworden ist. Er berichtete über den Industriestandort und wie die Glasproduktion und die Produktion von Eisenbahnrädern Surahammar reich werden ließen. Die Arbeitsplatzsituation in Surahammar stellte er vor und berichtete, dass das erste in Schweden gebaute Auto aus Surahammar kommt. Dass viele Menschen in Västeras arbeiten können, ist möglich, weil es eine direkte Bus- und Bahnverbindung gibt. Am Ende der Begrüßung haben wir alle eine Tasche mit einem Stift und einem Block geschenkt bekommen. Der Fotograf, der für die Öffentlichkeitsarbeit Surahammars zuständig ist, hat von uns allen Bilder gemacht und auch ein Gruppenbild geschossen, das auf der Homepage eines regionalen Fernsehsenders veröffentlicht wurde.

Anschließend sind wir zu Fuß zu den drei Museen gegangen, die Surahammar zu bieten hat. Als Erstes waren wir in einem alten Fabrikgebäude, in welchem wir eine Führung erlebten. Die Produktionsstätte für Eisenbahnräder befindet sich direkt neben dem Fluss, der über viele Jahre die Antriebskraft für eine Wassermühle war, die Hammer der Schmiede antrieb (Surahammar!). Zunächst wurden die Eisenbahnräder mit einem Holzkern hergestellt, später wurden Stahlspeichen genutzt. Besonders interessant war für mich ein Bericht, der uns während der Führung erzählt wurde. Da viele Jugendliche mit dreizehn oder vierzehn Jahren schon in der Fabrik gearbeitet haben und die Arbeit sehr gefährlich war, passierten auch viele Unfälle. So verlor ein dreizehnjähriger Junge in einer offenen Maschine seinen ganzen Arm und die Hand am anderen Arm. Der Junge konnte grade noch mit dem Pferdefuhrwerk ins Krankenhaus nach Västeras gefahren werden und wurde gerettet. Für ihn baute man dann eine Prothese, der Mann war trotzdem später erfolgreich als Hornist.

Im Steinhaus, das ebenfalls zu den besten Zeiten (im 19. Jahrhundert) der Stahlfabrik genutzt wurde, sahen wir eine Kunstausstellung über die Farbe Indigo und erfuhren, wie man im 19. Jahrhundert als guter Schmied lebte. Wir haben uns die Zimmer angeguckt, wo die Familien lebte – nur Küche und das Schlafzimmer. Es wunderte ich mich, dass in dem Haus früher
sechs Familien gewohnt haben, denn heutzutage würden wir höchsten mit zwei Familien dieses Haus bewohnen. Übrigens haben wir im Steinhaus auch eine kleine Fika-Pause gemacht. Lecker war das Hefegebäck.
Klaerwerk
Vor dem Mittagessen, das wir in der Schule einnahmen, besuchten wir noch das erste Auto, das in Schweden gebaut wurde und uns im MC Museum erwartete. Viele alte Motorräder und Beiwagen sowie einige Kinderfahrzeuge konnten wir besichtigen.
Zum Abschluss unseres Programms besuchten wir noch eine Kläranlage in Surahammar. In der Entsorgung findet man nicht nur in Deutschland sichere Arbeitsplätze. Besonders im Vergleich zu den Kläranlagen in Deutschland ist, dass die meisten Becken überdacht oder in Gebäuden sind. Technisch funktionieren die Anlagen aber gleich. In Surahammar wird auch der „Klärschlamm“ aus Stockholm gelagert. Er wird auch als Dünger verkauft.



{ title="Donnerstag, 28.09.2017"}
Heute haben wir in der ersten Stunde eine Einführung erhalten, wie man sich für einen schwedischen Beruf vorstellen sollte .Emma, eine schwedische Berufsberaterin, die das vorstellte, sagte, man sollte sich selbstbewusst zeigen, sich gut präsentieren, sich entsprechend gut benehmen können. Kurz: Man muss sich geeignet für den Beruf und die Stelle zeigen, die man erlangen möchte. Sie erklärte uns, dass es in der Gesellschaft in Schweden sehr wichtig ist, dass alle Menschen arbeiten und sich für die Gesellschaft einsetzen und betonte, dass in schwedischen Unternehmen viel Wert auf Selbstständigkeit gelegt wird. Wir haben noch ein paar Fragen gestellt und diskutiert. Anschließend las uns ein anderer Berufsberater vor, was man erfüllen muss, um auf ein schwedisches Gymnasium und später die Universität zu kommen. Man sollte eine Fremdsprache sprechen und darin mindestens eine 3 haben und in Mathe und Schwedisch eine 2.

Schließlich ging es mit den neu gewonnen Informationen wieder an unsere Filme, die wir seit Montag planten. Ich war in unserer Gruppe der deutsche Schüler, Lotus kam aus Holland, Maria aus Portuga, Izabelle, Linn und Sigge waren unsere schwedischen Teammitglieder. Der schwedische Lehrer, Andreas, hat uns dann erklärt, wie man Filme mit dem IPad schneidet und Musik einfügt. Wir haben noch einmal unsere Story geprüft und dann ging es auch los, den Film zu drehen. Nach einer Stunde sind die ersten vier Gruppen zu einer Eislaufpause aufgebrochen. Ja, ihr lest richtig! Die Hammarskolan hat eine eigene Eishalle und Surahammar hat ein eigenes Eishockeyteam. Zuerst sollten wir uns Schlittschuhe in unserer Größe raussuchen und einen Helm. Wir sollten erst einmal versuchen, über das Eis zu laufen. Währenddessen hat der Trainer einen Slalom - Parcours aufgebaut. Es war sehr lustig zu sehen, wie die anderen, die noch nie gelaufen waren, große Mühe hatten, stehen zu bleiben. Anschließend wartete das Mittagessen auf uns. An diesem Tag gab es eine mexikanische Suppe mit Kartoffeln, Paprika und Bohnen sowie Salat. Bis zum Schulschluss um 15 Uhr haben wir weiter an unserem Film gearbeitet. Unser Konzept sah vor, dass wir ein gutes und ein schlechtes Beispiel für ein Job-Interview zeigen wollten. Es war ein schöner Tag.

Für mich war heute am interessantesten zu lernen, wie man die Filmtechnik beherrscht, wie man Filme schneidet, Musik einfügt. Gut zu sehen war für mich, dass ich das Eislaufen recht schnell gelernt habe und es hat mir Spaß gemacht, etwas Neues zu lernen. Das ist ja auch eine wichtige Fähigkeit für eine Bewerbung.

Dennis Holtmann, 8e

{ title="Freitag, 29.09.2017"}
Freitag fing um 9 Uhr die Schule an. Bis zum Mittagessen haben wir in Gruppen unsere Filme über Jobs beendet. Das war das Projekt, an dem wir die ganze Woche über gearbeitet hatten. Alle Gruppen mussten ein Video zum Thema „Ein gutes Bewerbungsgespräch führen“ herstellen. Sich den Film in der internationalen Gruppe zu überlegen, zu filmen und zu schneiden war wirklich eine Herausforderung. Heute sollte unsere Arbeit nun in Kino gezeigt werden und sollte von den Projektteilnehmern bewertet werden. Wer würde also den „Find your way to the future“-Award bekommen?

Bis zum Mittag arbeiteten alle Gruppen mit Hochdruck an ihren Produktionen, dann stärkten wir uns bei Nudeln , Curry und Salat oder (in der vegetarischen Variante) mit einer Art FilmprojekteKartoffelgratin bevor wir uns um Folketshus aufmachten. Im Kinosaal der Stadt liefen nun unsere Filme. Wir sollten bewerten, was wir am besten fanden und haben dazu ein geheimes Voting durchgeführt. Dann durften wir mit unseren Austauschschüler nach Hause fahren und uns etwas ausruhen, denn um 18 Uhr fing der Farewellabend an. Den Projektteilnehmern, Eltern und Lehrern wurden die drei besten Filme gezeigt. Diese Gruppen wurden für ihre Leistung jeweils mit einem kleinen Geschenk ausgezeichnet. Für das spezielle Weihnachtsessen haben alle Familien einen typischen Nachtisch für die Weihnachtszeit der Schweden beigesteuert. Der Julemost hat uns auch ganz gut geschmeckt: sieht aus wie Cola und schmeckt wie hm…interessant eben. Die Gruppe aus Griechenland hat uns noch vorgestellt, wie sich die Kaffeekultur in Griechenland verändert hat und eine schwedische Schülerin hat auf dem Piano für uns gespielt. Am Ende des Abends stand für uns das ausführliche Verabschieden. Jeder Gast erhielt von seinem Partnerschüler einen kleinen Elch als Erinnerung und dann wurde umarmt und geweint und ganz viel fotografiert.

Milana Yasit, 7f

{ title="Samstag, den 30.09.2017"}
Wir trafen uns alle um 6:15 in Västeras am Busbahnhof. Dort haben wir uns von unseren Gastfamilien verabschiedet. Wir fuhren mit dem Bus ungefähr 2 Stunden bis zum Flughafen Stockholm. Dort checkten wir ein und hatten noch 2 Stunden Zeit bis der Flug losging. Abend

In München stiegen wir um. Der 2. Flug dauerte nur etwa eine Stunde. Als wir in Hannover ankamen, holten wir unser Gepäck und konnten dann unsere Eltern endlich wiedersehen.

Es war eine sehr tolle Woche. Wir haben vieles zum Thema Bewerbung gelernt, aber auch Spaß gehabt und neue Freunde gefunden.

Dennis und Elias