Juniorwahl an der Oberschule Westercelle: Einblick in das politische Interesse der Jugendlichen
In der Woche vor der Bundestagswahl fand an der Oberschule Westercelle erstmals die Juniorwahl statt. An drei Tagen – Mittwoch, Donnerstag und Freitag – konnten die Schülerinnen und Schüler in den beiden großen Pausen ihre Stimme abgeben.
Ergebnisse der Juniorwahl an der OBS Westercelle.
Bei der Juniorwahl erzielte Die Linke mit 34,1 % die meisten Stimmen, gefolgt von der AfD mit 22,8 %. CDU und SPD lagen gleichauf mit jeweils 13,8 %. Die Grünen und die Tierschutzpartei scheiterten mit 3,3 % an der 5 %-Hürde. Die meisten Erststimmen erhielt die Kandidatin der Linken, Manuela Mast, mit 34,1 % der Stimmen.
Große Beteiligung aus den Jahrgängen 9 und 10
Die kompletten Jahrgänge 9 und 10 waren wahlberechtigt, insgesamt 265 Schülerinnen und Schüler aus den Bildungsgängen Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Von diesen nahmen 130 die Gelegenheit wahr, ihre Stimme abzugeben.
Ein Schüler-geführtes Wahllokal
Die Initiative zur Durchführung der Juniorwahl ging von den Lehrkräften Ulrike Thiemann-Arsenic, Kathrin Hülße und Marcus Schröder aus, die sich für die Umsetzung an der Oberschule einsetzten. Die Organisation wurde maßgeblich von den Schülern selbst übernommen. 20 freiwillige Helferinnen und Helfer aus den Jahrgängen 9 und 10 bildeten einen Wahlvorstand und organisierten das Wahllokal. Die Wahl lief somit weitestgehend in Eigenregie der Schüler ab, während die Lehrkräfte lediglich unterstützend zur Seite standen.
Nach Schließung des Wahllokals am Freitag wurde die Wahlurne entsiegelt, die Stimmen wurden ausgezählt und das Ergebnis an die offizielle Stelle gemeldet. Die Spannung war groß, doch das Ergebnis durfte erst am Sonntagabend um 18 Uhr veröffentlicht werden.
Demokratiebildung als zentrales Thema
Die Bundestagswahl war nicht nur für die wahlberechtigten Schüler, sondern für die gesamte Schülerschaft ein zentrales Thema. Im Politik-, Wirtschafts- und Geschichtsunterricht sowie in den Klassenlehrerstunden wurden das Wahlsystem, die Parteien und ihre Programme intensiv behandelt. Besonders kontrovers wurde die Frage diskutiert, ob das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt werden sollte. Viele Schülerinnen und Schüler argumentierten, dass sie bereits nach der Oberschule eine Ausbildung beginnen und damit ein eigenständiges Leben führen, aber dennoch keinen Einfluss auf die Politik nehmen dürfen.
Nachbereitung und Fazit
Die Ergebnisse der Juniorwahl sowie der Bundestagswahl werden in den kommenden Unterrichtsstunden analysiert und diskutiert. Die Juniorwahl hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig Demokratiebildung in der Schule ist. Durch die aktive Teilnahme konnten die Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis für demokratische Prozesse entwickeln. Die Schule möchte auch in Zukunft solche Projekte fördern, um ihre Schüler zu mündigen Bürgern zu erziehen.