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Schule 4.0

An der 73. PäWo 2017 in Cuxhaven nahmen auch zwei Kollegen der Oberschule Westercelle teil.



An 5 Arbeitstagen wurden viele Aspekte rund um die digitale Bildung vorgetragen, kontrovers diskutiert, wurden u.a. folgende Themen informativ, aber auch methodisch-didaktisch bearbeitet:

• Voraussetzungen für gute Bildung nach Auswertung der großen Hattie-Studie
• Digitale Bildung im Klassenzimmer (Ansätze mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung wurden vorgestellt: vom adaptiven Lernen z.B. mit Knewton bis zu Forderungen nach einem Trennen von Schulen vom Netz und der Errichtung von mehr in sich geschlossenen Vernetzungen)
• Mobbing in sozialen Netzwerken („ Verklickt“ – Projekt des BSI)
• Bildungsauftrag der Schule : Medienmündigkeit (nach Prof. Dr. Paula Bleckmann)
• Umgang mit dem Smartphone in der Schule (Projekt ServiceBureau)
• BYOD (Bring Your Own Device)
• Datenschutzrechtliche Aspekte bei der Nutzung von IServ und Co.

Digitale Bildung in der allgemeinbildenden Schule ist notwendig, allerdings nicht um jeden Preis, mit wachsamen Augen und mit ausreichender Ausstattung, betreut durch kompetente Lehrkräfte.

„Fortschritt ist nur Fortschritt, wenn er verstanden, verantwortet und beherrscht wird.“
(Hartmut von Hentig)

Folgende Kernaussagen nach den Vorträgen von Dr. Matthias Burchardt (akademischer Rat der Universität Köln), Prof. Dr. Gerhard Roth (Philosoph und Hirnforscher), Prof. Dr. Paula Bleckmann (Medienforscherin), Prof. Dr. Ralf Lankau (Fakultät Medien- und Informationswesen) und den Eingangsworten von der noch amtierenden Kultusministerin Frauke Heiligenstadt werden hier zusammengefasst:

1. Digitale Bildung an den Schulen braucht funktionierende Ausstattung und geschulte Lehrkräfte. Die Investitionsinitiative des BMBF ist ein wichtiger Anfang. Dranbleiben, Support und Erneuerung sind wichtig, da die Geräte von heute der Elektroschrott von morgen sind.

2. Auch in der Paducation (Tablets im Unterricht) ist nach Hattie das Lehrer-Schüler-Verhältnis eines der wichtigsten messbaren Merkmale für den Lernerfolg. Schlussfolgernd darf Digitalisierung des Unterrichts nicht den Austausch von Lehrern gegen Technik bedeuten.

3. Vor einer erfolgreichen digitalen Bildung muss eine erfolgreiche analoge Bildung stehen. Eine wichtige Aussage vereinte alle Bildungsforscher dieser Vortragsreihe: Der Unterricht mit digitalen Medien kann für schwächer gebildete Schüler kontraproduktiv sein (Ergebnis des Aktionsrates Bildung in ihrem Gutachten „Bildung 2030“).

4. Eine Erziehung zu Medienmündigkeit beginnt im frühen Kindsalter zu Hause. Dafür ist auch eine Medienberatung der Eltern wichtig. Nach aktuellen Erfahrungen des Präventionsteams der Polizeiinspektion Lüneburg besitzen etwa 50 – 60% der Drittklässler und rund 95% der Viertklässler ein eigenes Smartphone. (Stichworte: Suchtpotential; Zeiträuber; Smartphoneknick 2007 im Freizeitverhalten der jungen Amerikaner)

5. Jeder Login in das Internet wird protokollarisch auf einem Server festgehalten. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den eigenen und fremden Daten ist vielleicht der wichtigste Aspekt auf dem Weg zur Medienmündigkeit. Präventionsprojekte wie „Verklickt“ bieten dabei gute Unterstützung. Auch Lehrer und Lehrerinnen müssen datenschutzrechtlich geschult sein.

Digitale Bildung ist Auftrag, Chance aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung. Fehler früherer Reformen dürfen nicht wiederholt werden, damit am Ende die Ziele der schulischen Bildung besser erreicht werden können.

Materialien und weitere Infos (auch für Elternabende) hält Herr Lange bereit für u.a. diese Themenschwerpunkte:
• Medienmündigkeit
• Prävention Mobbing in sozialen Netzwerken
• Medienratgeber für Eltern
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